Kommentar

Top 5: Sakralbauten der Superlative

07.03.2025 / Österreich / Karin Bornett
BEST OF
Übersicht

Je grĂ¶ĂŸer, pompöser und Ă€lter, umso beeindruckender sind Sakralbauten. Aber unsere Top 5 haben noch mehr zu bieten.

GotteshĂ€user und rituelle PlĂ€tze sind schon immer einflussreiche Orte. Das zeigt ihre Architektur. Ob Tempel, Synagoge, Kirche, Moschee oder rituelle GedenkstĂ€tte – Sakralbauten wurden von jeher mit großem Aufwand gebaut. Immerhin reprĂ€sentieren sie göttliche Gewalten. Unsere Top 5 zeigen, dass nicht nur die GrĂ¶ĂŸe und das Alter zĂ€hlen, sondern auch die Liebe zum Detail. Und: Wie bei jeder anderen Immobilie auch, wertet eine spektakulĂ€re Lage so manches Gotteshaus zusĂ€tzlich auf.

5. Die schönste Synagoge

Die wahrscheinlich bunteste aller Synagogen befindet sich in Tschechien, in Prags jĂŒdischem Viertel Josefov. Sie wurde 1906 von Architekt Wilhelm Stiassny entworfen. Die aufwendige Architektur im Stil der maurischen Wiedergeburt lockt mit ihren liebevollen Details jedes Jahr Tausende Besucherinnen und Besucher an. Zurecht, denn die beeindruckende Kuppel und die kunstvolle, farbenfrohe Gestaltung von WĂ€nden, Fassade und Fenster auf großzĂŒgiger FlĂ€che machen die Jerusalemsynagoge nicht nur zur grĂ¶ĂŸten, sondern fĂŒr viele Menschen auch zur schönsten Synagoge Europas – ein architektonisches Gesamtkunstwerk.

© VitVit - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

4. Der idyllischste Tempel

Einer der wohl idyllischsten buddhistischen Sakralbauten ist der Seiganto-ji-Tempel. Er ist der erste von 33 Tempeln am Saigoku-Pilgerweg in Japan. Schon seit dem 5. Jahrhundert pilgern glĂ€ubige Buddhistinnen und Buddhisten an diesen Ort. Direkt neben dem heiligen Wasserfall Nachi-no-(Ì)taki gelegen und als UNESCO Weltkulturerbe deklariert, ist der Tempel ein beliebtes Ausflugsziel geworden. Der Hauptbau aus dem Jahr 1590 ist ein klassisches Beispiel asiatischer Sakralarchitektur. Seine Lage in der Natur am heiligen Wasserfall, der auch der grĂ¶ĂŸte Wasserfall Japans ist, macht den Seiganto-ji-Tempel zu einem außergewöhnlich sehenswerten Sakralbau.

(c) Naokijp - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

3. Das urigste Gotteshaus

Die Borgund Stavkirke gilt als besterhaltene Kirche ihrer Art. Sie befindet sich im norwegischen Ort Borgund. Die Stabkirche wurde wahrscheinlich gegen Ende des 12. Jahrhundert gebaut, in einer Zeit, in der das Heidentum noch weit verbreitet war. Mythische Symbole und Fabelwesen, wie Drachenköpfe an der Decke, zeugen vom heidnischen Einfluss auf die damals neue, christliche Religion. Die außergewöhnlich gut erhaltene Holzkonstruktion mit ihren urigen Details machen diese Kirche zu einem Pilgerort fĂŒr GlĂ€ubige, Architekturfans und Interessierte. Als Gemeindekirche wurde sie bereits 1868 durch einen Neubau ersetzt.

© Tulipasylvestris, CC BY-SA 4.0

2. Die kultigste Kapelle

Die Heilig-Kreuz-Kapelle in Arizona wurde 1957 eröffnet. Geplant hat sie die römisch-katholische Architektin Marguerite Brunswig Staude zum Gedenken an ihre verstorbenen Eltern. Und zwar mit dem Ziel, dass die Menschen „durch Kunst zu Gott finden“, wie es heißt. Die Kapelle ist deshalb seit ihrem Bestehen offen fĂŒr alle, unabhĂ€ngig von der Religionszugehörigkeit. In der kargen Landschaft der roten SandsteinwĂŒste, die man als Kulisse aus zahlreichen Westernfilmen kennt, ist das moderne Monument zu einem der wichtigsten Tourismusattraktionen der Region und zu einem Hotspot fĂŒr Fans moderner, sakraler Architektur geworden.

© 2candle, CC BY-SA 3.0

1. Die auffÀlligste Kirche

Die Wallfahrtskirche Santuario de Las Lajas in der Schlucht des RĂ­o GuĂĄitara, Kolumbien, ist nicht zu ĂŒbersehen. Schon seit dem 18. Jahrhundert befindet sich hier ein beliebter römisch-katholischer Wallfahrtsort. An dem gewaltigen GebĂ€ude im neogotischen Stil wurde von 1916 bis 1949 gebaut. Die Vollendung lag in der Verantwortung des ecuadorianischen Ingenieurs J. Gualberto PĂ©rez und von Lucindo Espinosa. Die Kirche ist aber nicht nur aufgrund ihrer exponierten Lage in der Felswand der Schlucht ein Blickfang. Ihre GrĂ¶ĂŸe, die massiven Mauern mit typisch gotischen Elementen und TĂŒrmchen, ĂŒppigen Gewölben und die bunten Fenster-Glasbilder vom deutschen KĂŒnstler Walter Wolf Wasserhoven locken Jahr fĂŒr Jahr zahlreiche glĂ€ubige Pilgerinnen und Pilger an.

© Diego Delso, CC BY-SA 4.0

GrĂ¶ĂŸer, höher Ă€lter

  • Die flĂ€chenmĂ€ĂŸig grĂ¶ĂŸte Tempelanlage der Welt ist der Angkor Wat in Kambodscha. Das Monument ist viermal grĂ¶ĂŸer als der ganze Vatikan.
  • Die Hagia Sophia im heutigen Istanbul hat mit ihrer damals einzigartigen Kuppelkonstruktion neue MaßstĂ€be gesetzt.
  • Den höchsten Kirchenturm hat das Ulmer MĂŒnster mit seinem rund 161 Meter hohen Westturm, der 1890 fertiggestellt wurde.
  • Die Ă€ltesten, heute bekannten, sakralen Bauwerke sind die Steinkreise von Göbekli Tepe. Sie wurden vor rund 10.000 Jahren als rituelle StĂ€tte angelegt und sind damit mehr als 7.000 Jahre Ă€lter als die Ă€lteste Ă€gyptische Pyramide.

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