Man erkennt sie auf den ersten Blick. Denkt man zumindest. Aber wenn man genauer hinschaut, merkt man: Diese Sehenswürdigkeiten sind keine Originale.
5. Schloss Neuschwansteinin China
In der Provinz Liaoning eröffnete 2014 das Luxushotel The Castle. Ähnlich wie sein berühmtes Vorbild in Deutschland liegt auch das Hotel auf einem Berg mit Weitblick. Allerdings schauen die Hotelgäste nicht über Bayerns Wälder, sondern auf die chinesische Stadt Dalian und das Meer. Architektonisch hat man jedenfalls einen beeindruckenden Zwilling von Schloss Neuschwanstein gebaut. Auch das Interieur lässt an das pompöse Schloss von König Ludwig II. erinnern. Auf modernen Komfort muss man im The Castle natürlich nicht verzichten. Übrigens ist das Hotel nicht der einzige chinesische Nachbau vom deutschen Original. Auch in Wuhan wurde das Schloss als Touristenattraktion in einem – heute stillgelegten – Freizeitpark nachgebaut.
4. Das Kapitolin Havanna

Das Kapitol in Havanna ist keine originalgetreue Nachbildung des berühmten US-amerikanischen Kapitols in Washington, D.C. Sie unterscheiden sich in Größe und Details. Auf den ersten Blick ist die Ähnlichkeit aber groß, denn in den Grundzügen waren die Architekten Raúl Otero und Eugenio Rayneri Piedra vom klassizistischen Stil und der Form des Kapitols in Washington D.C. inspiriert. Der Bau des Kapitols in Kubas Hauptstadt wurde 1929 abgeschlossen. Das imposante Gebäude diente ursprünglich als Regierungssitz. Nach einer aufwendigen Renovierung ab 2010, ist das Capitolio seit 2018 für Besucherinnen und Besucher geöffnet.
3. Golden Gate Bridgein Portugal
Die Ponte 25 de Abril verbindet Portugals Hauptstadt Lissabon mit der Kleinstadt Almada. Mehr als 1.000 m Hauptspannweite führen heute sechs Fahrspuren und eine zweigleisige Eisenbahn über den Fluss Tejo. Dass die Hängebrücke aussieht wie die Golden Gate Bridge in San Francisco, ist kein Zufall: Immerhin hatte Morrison-Knudsen of Portugal Ltd., wichtigster Gesellschafter der Hauptauftragnehmer, bereits am Bau der San Francisco Bay Bridge mitgewirkt, die 1936 – sechs Monate vor der berühmten Golden Gate Bridge – eröffnete. So haben sich die Planer der portugiesischen Variante an den Brückenbau in San Francisco orientiert. Neben der Konstruktionsweise erinnert die Ponte 25 de Abril vor allem aufgrund ihres auffallend roten Anstrichs an das Wahrzeichen in San Francisco.
2. Petersdoman der Elfenbeinküste
In der Hauptstadt der Elfenbeinküste, in Yamoussoukro, befindet sich die Basilika Notre-Dame-de-la-Paix. Architekt Pierre Fakhoury hat die Kirche nach dem Vorbild des Petersdoms in Rom geplant. Allerdings ein paar Jahrhunderte später, nämlich 1985. Gestiftet hat sie der damalige Präsident, geweiht wurde die Basilika 1990 von Papst Johannes Paul II. Das afrikanische Double mit seinen 8.000 m2 Grundfläche und einer Kuppelhöhe von 158,1 m zählt zu den größten Kirchen weltweit. Sie hat Platz für rund 11.000 Menschen. Das macht die Basilika Notre-Dame-de-la-Paix zu einer wirklich beeindruckenden Kopie. Standort und Umgebung des Originals, Roms historische Innenstadt, bleibt aber einzigartig.
1. Freiheitsstatuein Japan
Seit 1998 hat die berühmte New Yorker Freiheitsstatue einen Zwilling in Japan. In Odaibo bei Tokio wurde die Kopie als vorübergehende Installation errichtet. Wie das Original soll auch das Duplikat die guten Beziehungen zu Frankreich ehren. Obwohl die Nachbildung sieben Mal kleiner ist als die Freiheitsstatue in New York, wurde sie schnell zu einem Hotspot. Und man beschloss, das Replikat dauerhaft stehen zu lassen. Zwei weitere japanische Schwestern hat die Statue of Liberty noch: in Osaka und in Shimoda.
