LeopoldQuartier: Wir bauen auf Zusammenarbeit
BAU
Das LeopoldQuartier in Wien ist das erste Stadtquartier in Holz-Hybrid-Bauweise. Und durch und durch Green and Lean - im Bau und im Betrieb. Ein SchlĂŒssel zum Erfolg: gute Zusammenarbeit.
Weil Holz ein elementarer Baustoff ist. Und wegen seiner zentralen Lage, die sowohl Stadt mit nahegelegenen Parks und eigenen GrĂŒnflĂ€chen, aber auch Land und mit dem Donaukanal sogar einen Fluss zu bieten hat. Und weil es autark sein wird. Und, und, und ⊠das LeopoldQuartier ist aus vielen GrĂŒnden ein besonderes Projekt.
Nachhaltig

Im Nordwesten Wiens realisieren wir derzeit als Generalunternehmerin das LeopoldQuartier fĂŒr UBM Development. Es besteht aus zwei Bereichen: OFFICE mit 22.000 mÂČ BĂŒroflĂ€chen. Und LIVING mit unter anderem 253 Eigentumswohnungen. Wir wenden 6.600 m3 Holz an, unter anderem 20.000 m2 Holzbetonverbunddecken, 700 BrettschichtholzstĂŒtzen, 20.000 m2 Brettsperrholzelemente und 7.000 m2 Holzrahmen-AuĂenwĂ€nde. Das Ganze wird im Betrieb frei von CO2 sein. Mehr als 1.000 Photovoltaik-Paneele und ein Netz aus 200 geothermischen Erdsonden machen das möglich. Das heiĂt: Die gesamte Energie, die das LeopoldQuartier spĂ€ter benötigt, wird auf dem GelĂ€nde erzeugt. Das spart 330 t CO2 im Vergleich zu einer konventionellen Versorgung mit FernwĂ€rme. JĂ€hrlich. Und dann ist da noch die Holzhybrid-Bauweise. Wir setzen jeden Baustoff â Stahl, Beton und Holz â so ein, dass wir alle StĂ€rken und Vorteile nutzen können. Harald Hobacher, Abteilungsleiter Holzbau bei der PORR, erklĂ€rt: âDurch die digitale Planung und die millimetergenaue Vorfertigung der Holzelemente wird eine exakte AusfĂŒhrungsqualitĂ€t erreicht. Das Baukastenprinzip ist wie Lego fĂŒr Erwachsene. Es ermöglicht eine signifikante Reduktion der Bauzeit und verringert die Emissionsbelastung des Umfelds der Baustelle erheblich, das bedeutet zum Beispiel kĂŒrzeren BaulĂ€rm fĂŒr die Anrainerinnen und Anrainer und viel weniger Lkw-Fahrten.â Und dann ist da noch das Kanu.

Karitativ
Nachhaltig ist das Projekt von Anfang an. FĂŒr die Grundsteinlegung haben 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der UBM, der PORR und der Holzproduzenten Theurl und Hasslacher bei einem Staffellauf zwei Holzelemente aus dem KĂ€rntner Drautal zum LeopoldQuartier gebracht. Und zwar zu FuĂ, mit dem Fahrrad oder mit dem Kanu. FĂŒr jeden zurĂŒckgelegten Kilometer haben die beteiligten Unternehmen EUR 10 fĂŒr die sogenannte Werkstatt 2 der Lebenshilfe Wien gespendet. Das macht EUR 10.600 fĂŒr den guten Zweck. Und dann ist da noch LEAN.
Smart

Mehr als die HĂ€lfte des LeopoldQuartiers besteht aus GrĂŒnflĂ€chen. Die GebĂ€ude werden intelligent sein, also zum Beispiel ĂŒber smarte Sensorik verfĂŒgen. Das spart zusĂ€tzlich Energie. Schon der Abbruch des BestandsgebĂ€udes wurde von der Deutschen Gesellschaft fĂŒr Nachhaltiges Bauen mit dem Zertifikat in Gold ausgezeichnet. Auch der Neubau soll von der DGNB vergoldet werden. Und so achten wir besonders darauf, dass die Baumaterialien spĂ€ter wiederverwertet werden können. 2026 soll auch schon alles fertig sein. Dass das so schnell geht, hat mehrere GrĂŒnde. Erstens, die Vorfertigung der Holzbauteile. Zweitens, die exakte Taktung des Planungs- und Bauablaufs durch LEAN-Design, LEAN-Construction und LEAN-Logistics durch die pde Integrale Planung GmbH. Und drittens, die gute Zusammenarbeit und der nicht nur viel zitierte, sondern vor allem auch gelebte Schulterschluss bei der PORR.
Interview mit Projektleiter Thomas Petz: "Zusammen um die Ecke denken."

1. Beim LeopoldQuartier ist unsere PORR als Generalunternehmerin tÀtig. Was genau bauen wir hier? Und welche Abteilungen arbeiten zusammen?
Wir errichten die Bauteile A, C und D im Auftrag der UBM. Bauteil A ist ein zehngeschossiges BĂŒrogebĂ€ude mit einer FlĂ€che von 22.000 mÂČ. In den Bauteilen C + D sind 253 Eigentumswohnungen auf 15.200 mÂČ untergebracht, inklusive quartiersĂŒbergreifender GemeinschaftsrĂ€ume. Insgesamt arbeiten acht Abteilungen Hand in Hand. Die PORR Bau GmbH als Generalunternehmerin, die pde mit ihren Statik-, Holzbau- und LEAN-Teams, die PORR Spezialtiefbau verantwortet die Baugrubensicherung, TiefgrĂŒndung und Geothermie und unsere Niederlassung in Oberösterreich die SpundwĂ€nde, die IAT fĂŒhrt die Abdichtungen aus, die Wibeba die Kanalarbeiten. Und wir haben Subunternehmen â etwa fĂŒr Fertigteile, die Technische GrundausrĂŒstung oder den Innenausbau â beauftragt.
2. Welche Aufgaben haben Sie als Projektleiter?
Extern bin ich zustĂ€ndig fĂŒr die Abstimmungen und Kommunikation mit unserem Auftraggeber, den Behörden und den Planerinnen und Planern. Intern organisiere ich die AblĂ€ufe unserer Teams, ĂŒberwache die Kosten und Termine.
3. Was ist wichtig fĂŒr eine gute Zusammenarbeit auf einer so groĂen Baustelle?
Kommunikation und Offenheit. Man muss Ideen annehmen und um die Ecke denken können. Deshalb beziehen wir, soweit es möglich ist, alle Abteilungen schon bei der Planung ein. Die pde Statik und Holzbau sowie die Spezialtiefbauabteilung waren von Anfang an dabei.
Die gute Vertrauensbasis macht unsere erfolgreiche Zusammenarbeit aus.
Projektleiter
4. Wie funktioniert die Kommunikation â mit allen Projektbeteiligten, aber auch mit den Anrainerinnen und Anrainern?
Mit unseren Abteilungen, Planerinnen und Planern und Subunternehmern gibt es LEAN-Besprechungen. Wir kommunizieren aber auch klassisch, ĂŒber Telefon und E-Mail. ZusĂ€tzlich finden ReKo-Besprechungen im Team statt. Zu den Anrainerinnen und Anrainern lĂ€uft die Kommunikation ĂŒber einen externen Ombudsmann.
5. Was kann man als Projektleiter tun, um die Zusammenarbeit zu fördern? Und was sollte man keinesfalls tun?
Man muss Informationen teilen und das ganze Team in die Prozesse einbinden. Keinesfalls sollte man in der Projektleitung ein EinzelkĂ€mpfer sein, denn nur als Team erzielen wir den gewĂŒnschten Erfolg.
6. Welche Rolle spielt die Digitalisierung fĂŒr die Zusammenarbeit und speziell im LeopoldQuartier?
Sie erleichtert die Kommunikation im Team, weil gemeinsame Informationsquellen gerĂ€teĂŒbergreifend verfĂŒgbar sind und der Informationsaustausch auf kurzem Weg erfolgt.
7. Die PORR bietet â beim LeopoldQuartier, aber auch ganz grundsĂ€tzlich â alles aus einer Hand. Welche Vorteile hat das?
Dass es nur einen zentralen Ansprechpartner gibt, ist ein groĂer Mehrwert fĂŒr den Kunden. Weil sich die PORRianerinnen und PORRianer aus den Abteilungen kennen, haben wir eine gute Vertrauensbasis. Wir leben den gemeinsamen Schulterschluss. Das macht unsere erfolgreiche Zusammenarbeit aus.