TALI
SIERUNG
Das Metaverse ist das nÀchste Kapitel in der Geschichte des Internets. Die virtuelle RealitÀt mit unbegrenzten Möglichkeiten wird, wie das Internet selbst oder das Smartphone, alles verÀndern.
Ich denke, dass es einen Weltmarkt fĂŒr vielleicht fĂŒnf Computer gibt.
Vorsitzender IBM
Es gibt keinen Grund dafĂŒr, dass jemand einen Computer zuhause haben will.
GrĂŒnder Digital Equipment Corporation
Ich sehe fĂŒr die nĂ€chsten zehn Jahre wenig kommerzielles Potenzial fĂŒr das Internet.
GrĂŒnder Microsoft
Du wirst nicht immer einen Taschenrechner dabei haben.
Mathematik-Lehrer*innen
Die Zeit hat schon oft gezeigt: Irren ist menschlich. Und sie wird auch zeigen, ob Elon Musk, MitbegrĂŒnder und CEO von Tesla, Recht hatte, als er Ende 2021 sagte: âIch sehe jedenfalls niemanden, der sich den ganzen Tag einen verdammten Bildschirm vor das Gesicht schnallt und nicht mehr weg will. Das kann nicht sein.â Seine Aussage ist eine Reaktion auf die Zukunftsvision von Mark Zuckerberg, die er im Oktober 2021 prĂ€sentierte. Denn wenn es nach dem GrĂŒnder und Vorstandsvorsitzenden von Meta geht, dann schnallen wir uns bald alle Virtual Reality-Brillen vors Gesicht und tauchen ab in ein völlig neues Internet.
PrÀsentation des Metaverse von Mark Zuckerberg
Willkommen im Metaverse
Das Metaverse ist so etwas wie ein virtuelles Paralleluniversum. Man betritt es â im Idealfall â mit einer Virtual Reality-Bille. Aber auch ĂŒber den Desktop oder das Smartphone kommt man ins Metaverse. Dort angekommen, erstellt man zuerst einen Avatar, also ein virtuelles Ich. Als solches entdeckt man dann eine digitale Welt, in der man andere Menschen treffen, Vorlesungen, Konzerte oder Partys besuchen, shoppen oder sogar arbeiten kann. AuĂerdem kann man das Metaverse selbst gestalten. Und als Roboter in einem fliegenden Haus leben. Oder als Prinzessin in einem MĂ€rchenschloss. Oder als digitaler Zwilling auf einer Raumstation. Hier ist alles möglich. Hier kann man sein, wer und wie man will. Man fĂŒhrt quasi ein zweites Leben in einer virtuellen RealitĂ€t. Apropos, Second Life heiĂt auch der VorgĂ€nger des Metaverse. Das Spiel, das es seit 2003 gibt, verzeichnete aber bereits 2007 die meisten aktiven Nutzer*innen. Und auch Virtual Reality-Brillen sind nicht neu. Doch der alles verĂ€ndernde Durchbruch ist bisher nicht gelungen. Aber jetzt scheinen die verschiedenen Komponenten zusammenzuwachsen. Und damit ist gerade so etwas wie Aufbruchstimmung zu spĂŒren, wenn Mark Zuckerberg sagt: âIch glaube, das Metaverse ist das nĂ€chste Kapitel fĂŒr das Internet.â Sollte das stimmen, hĂ€tte das nicht zu unterschĂ€tzende Auswirkungen auf das wahre Leben. Auf jeden Bereich. Auch auf die Bau- und Immobilienbranche.
Ich glaube, das Metaverse ist das nĂ€chste Kapitel fĂŒr das Internet.
GrĂŒnder und Vorstandsvorsitzender Meta
Virtuelle RealitÀt, reales GeschÀft
Im Metaverse kann man ĂŒber Einkaufsmeilen flanieren, zu Gucci oder Sothebyâs gehen und dort tatsĂ€chlich einkaufen. Wie in einem Webshop â mit dem Unterschied, dass man nicht nur auf einen Bildschirm schaut, sondern in einem virtuellen GeschĂ€ft steht. Bezahlt wird mit KryptowĂ€hrungen. Auch Events finden hier statt. Der Rapper Snoop Dogg hat zum Beispiel zu einer Party in seiner virtuellen Villa geladen. Der Pass wurde fĂŒr etwa 4.000 Dollar gehandelt. Und: Im Metaverse werden auch virtuelle GrundstĂŒcke verkauft. Und zwar im Wert von insgesamt 100 Millionen Dollar. Wöchentlich. Das Unternehmen Republic Realm hat zum Beispiel in The Sandbox ein GrundstĂŒck fĂŒr 4,3 Millionen Dollar gekauft.
Neue Jobs
Das Metaverse bietet also zahlreiche, fast unzĂ€hlige Möglichkeiten. Auch um Geld zu verdienen. So könnte man etwa als DJ*ane auflegen, als Stylist*in andere Avatare einkleiden oder als Lehrer*in Nachhilfe geben. Auch fĂŒr Architektinnen und Architekten und die Baubranche gĂ€be es im Paralleluniversum viel zu tun. Denn das Metaverse will gestaltet werden. Und fĂŒr die Bau- und Immobilienbrache ist die virtuelle eine optimale RealitĂ€t. Denn die Gesetze der Physik gelten hier nicht. Es gibt keine Bauvorschriften. Die Baumaterialien sind unbegrenzt verfĂŒgbar. Kurz gesagt: Alles ist möglich. Und der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Man könnte sogar eine Niederlassung eröffnen, einzigartige HĂ€user und andere Bauwerke gestalten und verkaufen.
Das Mars House von Krista Kim
Kostspielige Einzigartigkeit
Der Markt mit sogenannten NFTs, kurz fĂŒr Non-Fungible Tokens, floriert. NFTs sind digitale EinzelstĂŒcke, die nicht austausch- oder kopierbar sind. In der realen Welt wĂ€re zum Beispiel das Kunstwerk Das Abendmahl von Leonardo da Vinci so ein NFT. Und genauso können auch digitale Objekte einzigartig sein, die man im Metaverse erschaffen und verkaufen kann. Ein NFT-Rennwagen der Formel 1 wurde in einem Spiel zum Beispiel fĂŒr 113.000 Dollar verkauft. Der Rapper Eminem hat ein gezeichnetes NFT des gelangweilten Affen fĂŒr 462.000 Dollar erstanden. Im ersten Quartal 2021 hat der Kunstmarkt bereits 10 % des weltweiten Umsatzes ĂŒber NFTs erzielt. Das ist natĂŒrlich auch eine Chance fĂŒr die Bau- und Immobilienbranche. Einzigartige GebĂ€ude können in der digitalen Welt ganz reale Summen einbringen. Ein Beispiel: Die kanadische KĂŒnstlerin Krista Kim hat im vergangenen Jahr das von ihr gestaltete Mars House verkauft. Das NFT brachte ihr eine halbe Million Dollar ein.
Horizon Worlds
Offene Fragen
Viele Fragen sind noch unbeantwortet. Wird es ein Metaverse fĂŒr alle geben? Momentan sind die verschiedenen Plattformen nicht miteinander verbunden. Und manche werden sich vielleicht gar nicht durchsetzen. Soll man trotzdem jetzt schon investieren? Wird Mark Zuckerbergs Vision zur neuen RealitĂ€t? Sein Metaverse nimmt jedenfalls immer mehr Gestalt an. Haben wir bald alle Avatare in Metas Horizon Worlds? Welche Daten mĂŒssen wir dafĂŒr opfern? Wie gefĂ€hrlich ist es, wenn ein Konzern wie Meta, zu dem unter anderem Facebook, Instagram, WhatsApp und Oculus gehören und der schon jetzt immer wieder in der Kritik steht, eine neue Welt erschafft und so noch mehr Macht bekommt? Und kann man das ĂŒberhaupt noch verhindern? Wer ĂŒberwacht das Metaverse? Wird es KriminalitĂ€t geben? Und wie funktionieren StĂ€dte im Metaverse? Wie sehen sie aus?
Die wichtigste Frage ist aber wohl: Ist das Metaverse tatsĂ€chlich das nĂ€chste Kapitel fĂŒr das Internet? Vieles deutet darauf hin. Vieles entwickelt sich in diese Richtung. VR-Brillen, Computer, Smartphones, Tablets, Smartwatches und Augmented Reality-Brillen werden miteinander verbunden sein. Unser Internetkonsum und unser Nutzungsverhalten werden sich verĂ€ndern. Und damit auch unser reales Leben. Vielleicht wird es dann auch eine Niederlassung der PORR im Metaverse geben. Und alle können unsere virtuellen HĂ€user kaufen. Die Zeit wird es zeigen.