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„Kommt auf die Baustelle, es ist cool hier."

Bauleiterin Eva Schleifenlehner erzählt, wie sie ihren Weg gefunden und wohin er sie geführt hat. Was ihr an ihrem Job besonders gut gefällt und wie man Frauen für einen Beruf am Bau begeistern kann.

Wie bist du PORRianerin geworden?

Ich bin seit sechs Jahren bei der PORR als Bauleiterin im Tiefbau in Zell am See. Eigentlich bin ich aus Wien, dort habe ich auch an der Universität für Bodenkultur studiert, und zwar Kulturtechnik und Wasserwirtschaft. Nach dem Studium habe ich in einem Planungsbüro gearbeitet, aber ich wollte nicht den ganzen Tag am Computer sitzen. Als Schilehrerin bin ich in den Pinzgau gekommen. Da bin ich geblieben, habe einen Job gesucht und bei der Teerag-Asdag gefunden, die dann mit der PORR Bau GmbH zusammengeführt wurde. Ich habe als Bautechnikerin angefangen, bin aber relativ schnell Bauleiterin geworden.

Es ist wichtig, viel auszuprobieren. Nur so findet man seinen Weg.

Wolltest du immer schon in der Baubranche arbeiten?

Früher wollte ich Lehrerin werden, Geografie hat mich sehr interessiert. Ich hab dann aber meine Begeisterung für Technik und Naturwissenschaften entdeckt, bei meinem Studium auf der Boku konnte ich das gut kombinieren. Ich bin heute noch als Schilehrerin in der Schischule meiner Schwiegerfamilie tätig. Ich habe aber früher zum Beispiel auch Kindergruppen auf Sprachreisen betreut oder im Ausland studiert. Es ist wichtig, viel auszuprobieren. Nur so findet man seinen Weg.   

Und der hat dich zur PORR geführt.

Genau. Ich wurde sehr liberal erzogen, mein Papa war Diplomingenieur, und es war ganz klar: Wenn ich etwas Technisches machen will, kann ich das auch tun. So etwas wie Geschlechterunterschiede habe ich nie erlebt. Wichtig war nur, einen Job zu finden, von dem ich leben kann und der mir Spaß macht. Und den habe ich.

Kannst du jetzt Unterschiede feststellen? Oder anders gefragt: Welche Erfahrungen machst du als Frau am Bau?

Als Frau ist man am Bau wohl etwas Besonderes, aber das empfinde ich nicht so. Viele Frauen haben Stärken in der Kommunikation und sind Teamplayer. Ihnen entgeht selten etwas. Ich merke zum Beispiel sofort, wenn es Konflikte auf der Baustelle gibt und kann sie frühzeitig abfedern. Aber in Salzburg bin ich eine von wenigen Bauleiterinnen. Dabei ist es ein cooler Job, man hat viel Abwechslung. Ich fände es super, wenn es mehr Frauen in der Baubranche gäbe.

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Wie kann man die Frauen dafür begeistern?

Es ist wichtig, ein Vorbild zu sein. Ich vernetze mich innerhalb und außerhalb der PORR, um zu zeigen: „Hey Mädels, kommt auf die Baustelle, es ist cool hier.“ Was die PORR zur Work-Life-Balance beiträgt, ist sehr gut. Für Frauen ist es wichtig, dass sie auch am Bau arbeiten können, wenn sie Familie haben. Und dass sie nach der Karenz wiedereinsteigen können. Ich glaube, auf die Work-Life-Balance könnte die Baubranche grundsätzlich noch mehr Wert legen. Und ich persönlich würde es super finden, wenn es noch mehr Aufstiegsmöglichkeiten geben würde.

Wie findest du die Balance zwischen Work und Life?

Momentan ist sehr viel los, da kommt man schon einmal an seine Grenzen. Aber diese Grenzen immer zu erweitern, gehört einfach dazu. Mein Partner unterstützt mich sehr, mit ihm rede ich oft über die Arbeit zur Reflexion. Auch Überstunden gehören dazu. Aber gerade in Zeiten der Pandemie ist man natürlich froh, einen sicheren und guten Job zu haben. Trotzdem muss man manchmal streng sein und auch nein sagen können. Denn wer ausgeglichen ist, ist auch belastbarer. Und das Schifahren ist ein guter Ausgleich. Als Schilehrerin bin ich an der frischen Luft, kann meine Menschenkenntnis verbessern und anderen etwas beibringen. Ich liebe es bei Veranstaltungen im Ort mitzuhelfen, auch wenn die Nachbesprechung manchmal länger dauert. Außerdem backe ich gerne, verbringe viel Zeit im Garten oder mit unseren zwei Katzen. Langweilig wird mir nicht.    

Es hat schon was, wenn man vor einem Bauwerk steht und sagen kann: Das haben wir gemacht.

Was gefällt dir besonders an deinem Beruf?

Das Team. Auf meine Jungs kann ich mich voll und ganz verlassen. Man kommt oft in diesen Feuerwehrmodus und denkt, überall ist Chaos und alles geht schief. Aber genau das ist so reizvoll, jeder Tag ist anders. Man muss immer flexibel bleiben, einen Plan B, C, D, E parat haben, viele unterschiedliche Seiten zusammenzubringen, ständig organisieren und optimieren. Das macht mir sehr viel Spaß. Natürlich, es gibt keinen Job, bei dem immer alles super ist. Aber es hat schon was, wenn man vor einem Bauwerk steht und sagen kann: Das haben wir gemacht. Das fühlt sich cool an.

Abschließend: Welches der PORR Prinzipien ist für dich besonders wichtig?

Der Pioniergeist. Man muss offen sein, Neues probieren und erkunden. So hab ich meinen Weg gefunden. Auch die Anerkennung ist sehr wichtig. Es braucht Kommunikation auf Augenhöhe mit jedem Menschen. Und es braucht auch ehrliches und konstruktives Feedback. Dann bleibt man nicht stehen und kann sich weiterentwickeln.

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